Das Handbuch – Utopien eines Realisten (Taschenbuch)

14,42 

  • Taschenbuch (12,5×19 cm) mit Softcover
  • 192 Seiten
  • Probedruck (limitiert auf 42 Stück)

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Beschreibung

Achtung: Versand erfolgt erst ab Mitte November.

Vom Dresdner WG-Tisch bis zur ersten Mondstadt: Das Handbuch folgt Niwa und Puk, Rasha und Lissa, die aus Wut konkrete Politik machen – Grundeinkommen, bezahlbare Mieten, autofreie Quartiere, basisdemokratische Gewerkschaften. Zwischen Familiengeschichte, Kneipenplenum und Orbit wird aus Ideen gelebte Praxis – bis zur Verfassung der Republik Luna. Ein Roman und Werkzeugkasten zugleich: zärtlich, wütend, humorvoll und anpackend. Für alle, die nicht mehr warten wollen, sondern wissen möchten, was zu tun ist.

  • Taschenbuch (12,5×19 cm) mit Softcover
  • 192 Seiten
  • Probedruck (limitiert auf 42 Stück)

Leseprobe:

»Ihr habt doch alle den Arsch offen!«
Niwa springt auf, holt tief Luft und versucht ihr Zittern unter Kontrolle zu bringen. Die halblangen, in Strähnen lila und grün gefärbten Haare rutschen ihr ins Gesicht. Mit einer hastigen Handbewegung wischt sie sie hinter die Ohren und stützt die Hände auf den Tisch.
»Seit über ’nem Jahrzehnt geht die Scheiße hier schon und ihr kommt mit den gleichen dämlichen Lösungen wie immer. Straßen blockieren, Politiker anschreiben, noch ’ne Umweltpartei gründen. Es muss euch doch klar sein, dass das nix bringt. Wollt ihr in zehn Jahren immer noch hier rumsitzen und die wieder gleiche Kacke durchkauen? Rafft euch mal! Wenn wir etwas bewegen wollen, dann muss das wehtun, es muss die da oben zwingen, ihre Gewohnheiten zu ändern!«
Die Menschen am Konferenztisch sind still. Einige schauen zu Boden, andere blicken aus dem Fenster, jemand spielt mit seinem Tabletstift. Nur Puk schaut sie mit einem leichten Grinsen an.
»Was ist so lustig, Kackbratze!« Niwa versucht ihr altes Nokia zu krallen, dass dabei vom Tisch auf den Boden rutscht. Geräuschvoll schiebt sie den Stuhl zurück, sammelt es fahrig auf und steckt es in die Tasche ihrer Jeansjacke, die mit Buttons und Patches übersäht ist. Sie schnaubt noch einmal und verlässt raschen Schrittes den Saal der Wir AG.
»Was war das denn?«, entfährt es einer jungen Frau.
»Das ist Niwa«, sagt Puk während er anfängt eine Zigarette zu drehen. »Ich muss sagen, sie hat nicht ganz Unrecht. Im letzten Jahrzehnt hat sich einiges getan, allerdings nur auf politischer Ebene. So lange wir jedoch eine abgehobene Milliardärsliga haben, die den neo-liberalen Status Quo erhält, brauchen wir von CO2 -Neutralität nur zu träumen.«
»Aber wir haben doch das Verbrennerverbot!«
»Ja, gutes Beispiel«, sagt Puk. »Da wird fleißig dran gesägt, mit Ausnahmen aufgeweicht, verschoben. Obwohl längst klar ist, dass Öl knapp und E-Fuels nicht billig zu haben sind. Und es kann nun wirklich niemand sagen, man konnte sich nicht vorbereiten, man hätte nicht genug Zeit gehabt. Egal, macht ihr hier mal euer Ding, ich schau mal, ob sich die kampfbereite Jugend noch einfangen lässt.« Er nimmt die Zigarette, packt das Drehzeug in seine Harrington und folgt Niwa nach draußen.

Über den Autor:

Jan Kosyk spielt seit 20 Jahren Klavier in verschiedenen Bands und Ensembles in den Stilrichtungen Jazz, Bossa Nova und Folklore, seit 5 Jahren auch als SingerSongwriter im selbst kreierten Genre Klavierpunk. Darin verbindet er folkloristische und Jazz-Elemente mit Punkmusik um politische und emotionale Texte zu transportieren. Neben der Text- und Songkomposition macht er immer wieder Ausflüge in andere Kunstrichtungen in Form von Musik- und Animationsvideos und kleinen Installationen.

Nach 15jährigem Wirken in Dresden und über 400 Konzerten in Deutschland und Europa, bereiste er 2023 und 2024 die Welt, um aus dem Alltag auszubrechen, neue Menschen und Inspirationen kennenzulernen und den Fokus auf die eigene Musik- und Kunstproduktion zu legen. Diese Reisen setzt er auch 2025 wieder fort, wenn Dresden im Moment auch wieder die Basis ist.

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